Sorge um Stephan-Andreas Casdorff

Hat er was genommen? Übt jemand Druck auf ihn aus? Oder was sonst ist gefahren in Stephan-Andreas Casdorff, den langjährigen Chefredakteur des Tagesspiegels? Die Fragen stellen sich im Zusammenhang mit seinem Jubelartikel [1] zum zehnten Amtsjubiläum der Kanzlerin.

„Der Bundeskanzler hat qua Amt Anspruch auf die … Anrede „Exzellenz“. … Unsere Kanzler haben sich das im Amt verdient, mindestens redlich zu verdienen versucht. Wohl dem Land, das das über seine Regierungschefs sagen kann.“

Jedes Fünkchen von Kritik an der Exzellenz, das ja zumindest denkbar wäre angesichts des Verhaltens von Frau Merkel in diesen Tagen, sucht man in Casdorff’s Beitrag zum 10-Jährigen übrigens vergeblich.

„Rerum cognoscere causas“ – Den Dingen auf den Grund gehen sei „Leitsatz und Programm“ des Tagesspiegels seit 65 Jahren, heißt es auf dessen Homepage. Da wäre ein wenig Nacharbeit in Sachen Merkel angezeigt gewesen.

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Quellen

[1]   Zehn Jahre Bundeskanzlerin:
Ein beschenktes Land, nicht erst seit Angela Merkel, 21.11.2015, Tagesspiegel
http://www.tagesspiegel.de/politik/zehn-jahre-bundeskanzlerin-ein-beschenktes-land-nicht-erst-seit-angela-merkel/12620580.html

[2]   Der Tagesspiegel über sein Selbstverständnis als Leitmedium, abgerufen am 22.11.2015
http://www.tagesspiegel.de/themen/leitmedium/