Wie man sich von unrentablen Produkten trennt

Wer die „kostenlosen“ Services von Facebook, Google & Co nutzt, ist selbst schuld. Zu dieser harschen Einschätzung kann man kommen nach den jüngsten Nachrichten aus dem Hause Alphabet, der Konzernmutter von Google. Demnach waren die Profildaten von bis zu 500.000 Nutzer-Konten von Google+ „möglicherweise“ von einem Datenleck betroffen. Was Google auch seit März wusste, jedoch geheim hielt: Kurz vor Einführung der Europäischen Datenschutzgrundverordnung befürchtete das Unternehmen „unmittelbare Maßnahmen der Regulierungsbehörden“.

Bei Microsoft gibt’s jetzt Punkte gegen Daten

Alle großen Internet-Firmen, die mit Daten als Ware handeln, haben ein massives Glaubwürdigkeitsproblem bei ihren Nutzern. Statt darin eine Chance zu sehen, setzt Microsoft (noch immer?!) auf die Dummheit und Sorglosigkeit der Nutzer seiner Produkte: Für Suchfragen bei Bing oder fürs Einkaufen via Microsoft-Kundenkonto soll es jetzt so etwas wie Treuepunkte geben. Nachdem sich der Nutzer mit seinem Logon gegenüber Microsoft identifiziert hat.

ARD alpha am Samstagabend: Unsere digitale Identität

Hochaktuell und passend zur Affäre um Facebook und Cambridge Analytica, die diese Woche die Medien beherrschte, ist die dritte Folge der neuen Sendereihe ‚Megatrends im Dialog‘ in ARD alpha, die am Samstag Abend ausgestrahlt wird. Moderator Alexander Thamm und Annette Brückner, Herausgeberin von CIVES, diskutieren über ‚Digitale Identitäten‘ und was sie mit uns machen (können). Was bei der Aufzeichnung der Sendung im Sommer 2017 noch wie Theorie klang, wurde inzwischen durch die Ereignisse rund um Facebook von der Wirklichkeit überholt.

Diese Informationen spenden und „teilen“ Facebook-Nutzer

Jeder zweite Online-Nutzer in Deutschland nutzt Facebook, jeder vierte auch Instagram. Kaum einer hat sich je dafür interessiert, welche Informationen Facebook da erhebt und mit wem die geteilt werden. Lesen Sie hier die Antworten auf diese Fragen in Form eines Auszugs aus der Facebook-Datenrichtlinie.

Millionen von Facebook-Nutzern unfreiwillig psychologisch vermessen

Eine dubiose Firma hat Millionen von Psychogrammen über Facebook-Nutzer erstellt und für politische Beeinflussungs-Kampagnen verwendet. Das ist der eigentliche Skandal hinter dem angeblichen „Datenleck“ bei Facebook, das am Wochenende die Leitmedien bewegte. Die Nutzer hatten nie ihr Einverständnis gegeben, ja noch nicht einmal gewusst, dass ihre „Likes“ und Texteinträge genutzt werden, um sie psychografisch zu vermessen und mit Propaganda zu beliefern.

Daten als Ware! Voll im Fokus des Springer-Konzerns

Der Springer Konzern ist in Deutschland ein marktführender Zeitungsverlag. Sich selbst bezeichnet das Haus inzwischen allerdings als „digitales Unternehmen“. Aus internationaler Perspektive betrachtet und im Vergleich mit den digitalen Weltmarktführern ist Springer allerdings nur ein sehr kleiner Marktteilnehmer. Wie Google und Facebook generiert Springer mehr als zwei Drittel seiner Erlöse mit Werbung. Die journalistischen Inhalte der Online-Ausgaben von Bild, Welt und Co. liefern vor allem das „sichere Markenumfeld“ für die Werbekunden. Zielgerichtetes, auf den individuellen Leser gerichtetes Einspielen von Inhalten und Werbung, wird dabei immer wichtiger. Als herausragenden Fachmann holt Springer jetzt Alexander Karp in den Aufsichtsrat, den Gründer und Geschäftsführer von Palantir; nach eigener Darstellung der „marktführenden analytischen Plattform für strategische, operative und taktische Anforderungen“, die gerade dabei ist, auch bei den Sicherheitsbehörden in Deutschland Fuß zu fassen.

Ihr Käuferpotenzial bestimmt, welche Inhalte Sie sehen

Zeitung goes digital: Print wird schon bald ganz der Vergangenheit angehören. Online gehört die Zukunft. Und eröffnet ganz neue Möglichkeiten der Wertschöpfung für den Kaufmann im Verlag. Dumm nur, dass der neue Rohstoff UNSERE DATEN sind, die Auskunft geben, was Sie und ich und Millionen von anderen im Internet bisher so getrieben haben. Kriegen wir damit nur Anzeigen für die Produkte, die wir kaufen SOLLEN?! Oder wird auch der redaktionelle Content zunehmend individuell zielgerichtet geliefert?!

Der Algorithmus als Zensurinstanz

Googledocs – eine herrliche einfache und komfortable Möglichkeit, von überall auf seine Dokumente zugreifen und daran arbeiten zu können. Die Euphorie bekam jetzt einen herben Dämpfer: Denn Google sperrte jüngst zahlreiche Autoren von ihren eigenen Dokumenten aus. Der Grund?! „Missbräuchliche Inhalte“. Dieser angebliche „technische Fehler“, er ist inzwischen behoben, macht wieder einmal auf das Geschäftsmodell von Google aufmerksam. Die gigantische Gewinne machen mit den Inhalten, die wir alle mehr oder minder freiwillig preisgeben.